Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

Privatsphäre-Einstellung

Wir verwenden auf dieser Website Cookies, die für den Betrieb der Website notwendig sind und deshalb auch nicht abgewählt werden können. Wenn Sie wissen möchten, welche Cookies das sind, finden Sie diese einzeln im Datenschutz aufgelistet. Unsere Webseite nutzt weiterhin externe Komponenten (Youtube-Videos, Google Analytics), die ebenfalls Cookies setzen. Durch das Laden externer Komponenten können Daten über Ihr Verhalten von Dritten gesammelt werden, weshalb wir Ihre Zustimmung benötigen. Ohne Ihre Erlaubnis kann es zu Einschränkungen bei Inhalt und Bedienung kommen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

17. August 2018

Frische Luft – Verein Kinderhilfe Tschernobyl lädt Kinder in den Ferien ein

Bunte Kreidebilder auf dem Hof, tobende Kinder, ausgelassene Stimmung – auf Einladung des Vereins Kinderhilfe Tschernobyl Rhein-Nahe verbrachten 27 Mädchen und Jungs aus Weißrussland vier Wochen in der Jugendbildungsstätte Trechtingshausen. Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung. Zwischen sieben und 15 Jahren Jahre jung sind die Kinder aus der Region Klimowitschi. Ihnen tut die saubere Luft in Deutschland gut. Durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 und die freigesetzte Strahlung leiden die Kinder in dritter Generation noch an den Spätfolgen des GAUs.

Die Vorsitzende des Vereins Kinderhilfe Tschernobyl Marlene Kröber und Landrätin Dorothea Schäfer freuen sich mit den Kindern aus Weißrussland über eine tolle Zeit in Deutschland.
Die Vorsitzende des Vereins Kinderhilfe Tschernobyl Marlene Kröber und Landrätin Dorothea Schäfer freuen sich mit den Kindern aus Weißrussland über eine tolle Zeit in Deutschland.

Seit 1992 lädt der Verein Kinderhilfe Tschernobyl Rhein-Nahe, rund um die derzeitige Vorsitzende Marlene Kröber, Jugendliche aus der weißrussischen Region Klimowitschi nach Deutschland ein. „Wir hören immer wieder, dass sie den Winter Zuhause deutlich besser überstehen, nachdem sie den Sommer über bei uns in Deutschland waren“, so Marlene Kröber. Nach der Nuklearkatastrophe machte der saure Regen einer radioaktiven Wolke die rund 2.000 Kilometer entfernte Region in Weißrussland unbewohnbar. Wegen der enorm hohen Halbwertszeiten radioaktiver Isotope, wird das auch noch lange so bleiben. Die Folgen: erhöhtes Risiko einer Schilddrüsenkrebserkrankung sowie schwaches Immunsystem. „Man merkt richtig, wie die Kinder sich während der vier Wochen bei uns erholen und immer fitter werden“, so Marlene Kröber. Die Initiatorin nahm vor Jahren privat ein Kind aus Klimowitschi auf, seither lassen sie die Geschichte und Schicksaale der Menschen dort nicht mehr los.

Energie brauchten die Kinder nicht nur für den anstehenden Winter Zuhause, sondern auch für die vielen Ausflüge, die während ihres Urlaubes anstehen. „Ich habe keinen Favoriten, es war alles so toll und interessant“, begeistert sich Tatsiana für sämtliche Aktivitäten. Auf einer Schifffahrt wurde das Mittelrheintal besichtigt, beim Klettern im Binger Wald konnte man sich richtig verausgaben und auf dem Barfußpfad in Bad-Sobernheim entspannen. Im Phantasialand stand – noch mehr als bei allen anderen Ausflügen – vor allem eins im Mittelpunkt: der Spaß. „Mir hat besonders die Opel-Arena gefallen“, schwärmt Fußballfan Stanislau. Auch die Stadt Mainz und der Landtag wurde besucht. „Ich bin der neue Ministerpräsident“, erzählt Tsimafei stolz. Demokratisch wurde er dort beim Rundgang von der Gruppe gewählt.

Völkerverständigung und ehrenamtliches Engagement

Neben den vielen Vereinsaktiven kümmerten sich insgesamt vier Betreuerinnen aus Weißrussland um die Anliegen, Bedürfnisse der Kinder, das Kochen und Übersetzen – unter anderem die 33-jährige Ina Alakhava. Sie durfte den Austausch bereits als Kind mehrmals miterleben. Damals litt sie an einem Krebsleiden, welches von der radioaktiven Strahlung her rührte. „Ich bin so dankbar für diese Möglichkeiten und möchte etwas zurückgeben, damit es unseren Jüngsten einmal besser geht“, so Ina Alakhava, die sich heute bester Gesundheit erfreut. „Es ist schön zu sehen, wie die Kinder durch dieses Engagement und die zahlreichen Spenden hier im Landkreis einen schönen Sommer genießen können“, freute sich Landrätin Dorothea Schäfer. Das sei eine unermesslich wichtige Arbeit, die hier von allen geleistet würde. „Vielen der Mädchen und Jungs, die heute noch an den Folgeerscheinungen der Reaktorkatastrophe leiden, kann ein bisschen geholfen werden. Darüber hinaus trägt diese Gemeinschaft auch beträchtlich zur Völkerverständigung bei“, so die Landrätin.

Den Aufenthalt finanziert der Verein Kinderhilfe Tschernobyl Rhein-Nahe ausschließlich über Spenden. Bis zu 15.000 Euro werden dafür jedes Jahr benötigt, um den Kindern eine unbeschwerte Zeit im Landkreis Mainz-Bingen zu ermöglichen. Spenden nimmt der Verein gerne entgegen: IBAN DE 93 5605 0180 0010 1033 23.

Medienanfragen

Pressestelle
06132/787-1012 
E-Mail schreiben