Pflegestrukturplanung im Landkreis Mainz-Bingen
Der Begriff Pflegestrukturplanung hat sich vorwiegend in Rheinland-Pfalz etabliert. Damit betont der Landesgesetzgeber, dass es nicht um ein defizitäres Menschenbild geht, sondern um die Schaffung geeigneter Strukturen im Sozialraum, in denen Pflege und Unterstützung verfügbar gemacht wird.
In diesem Sinne ist Pflegestrukturplanung ein kommunikativer Prozess unter allen beteiligten Akteuren auf diesem Gebiet.
Die Pflegestrukturen finden sich jeweils vor Ort im Sozialraum Kommune.
Mit der Pflegestrukturplanung werden somit heute die Weichen für die Versorgung im Bereich der Pflege von Morgen gestellt.
Die Pflegestrukturplanung zielt darauf ab, Daten zum Bestand und zur Entwicklung des Bedarfs und der Infrastruktur zu erheben und gemeinsam mit den Menschen zu planen, welche Konzepte zukunftsfähig und realisierbar sind.
In dem aktuellen 4. Datenreport ist transparent dargestellt, welche Akteure und Zuständigkeiten die erforderlichen Kompetenzen besitzen, zum Gelingen der Sicherstellung der Pflegeversorgung beizutragen. Hier geht es zum aktuellen Datenreport.
Die wichtigste Anlaufstelle für Fragen rund um die Pflege und Unterstützungsangebote in der Region Mainz-Bingen sind die sechs Pflegestützpunkte.
Gesetzlicher Rahmen und Aufgaben
Landesgesetz zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der pflegerischen Angebotsstruktur (LPflegeASG)
Zentrales Ziel ist es, die Angebotsstrukturen im Vor- und Umfeld der Pflege bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und langfristig eine gute, vorwiegend ambulante Versorgung sicherzustellen. Wesentliche Inhalte des Gesetzes sind:
- die Sicherstellung einer leistungsfähigen und wirtschaftlichen Angebotsstruktur und deren bedarfsgerechten Weiterentwicklung in allen Bereichen der Pflege,
- das Erstellen einer Bedarfsplanung auf der Ebene eines jeden Landkreises und jeder kreisfreien Stadt,
- die Bildung regionaler Pflegekonferenzen in den Kommunen, um die Akteure zu beteiligen und zu vernetzen.
Pflegeberichterstattung
Datenauswertung und Bedarfsanalyse bilden die Grundlage, um durch Planung zur Sicherstellung eines wirtschaftlichen und ausreichenden Angebotes im regionalen Umfeld zu gelangen. Dazu liefert die Auswertung der Bevölkerungs- und Pflegestatistik erste Eckdaten zur Versorgungslage.
Pflegestrukturplanung als partizipativer Prozess
Planung im und für den sozialen Raum ist ein dialogischer Prozess mit Akteurinnen und Akteure aus der Praxis, die kreative Lösungs- und Handlungsansätze entwickeln. Das Onlinezugangsgesetz fordert die digitalen Stukturen für viele Verwaltungsleistungen. In der Seniorenarbeit und Pflegestrukturplanung setzt die Verwaltung auf die Vorteile von Netzwerkmanagement (Governance durch Netzwerke).
Die Landesleistelle "Gut leben im Alter" fördert seit langem Beteiligung in Form von Netzwerkbildung. Engagierte Bürgerinnen und Bürger wollen und können Verantwortung übernehmen und sich am Aufbau von Versorgungsinfrastruktur aktiv einbringen.
Beteiligungsprozess Pflegestrukturplanng
Beteiligung schafft Akzeptanz und Kommunikation fördert neue Ressourcen zutage. Die Verantwortlichen für Pflegestrukturplanung in den Kommunen sind regionale Schaltstellen in einem Netzwerk, das haupt- und ehrenamtliche Aktive und nicht zuletzt Strukturen der häuslichen Pflege sowie des nachbarschaftlichen Ehrenamts verknüpft. Nahezu 80 Prozent der Pflegebedürftigen in dem überwiegend ländlich strukturierten Rheinland-Pfalz werden zuhause versorgt. Hier ist die enge Verzahnung von Anbietern pflegerischer Dienstleistungen mit Angehörigen, Nachbarn, Sozialraumangeboten und kommunalen Hilfen zielführend. Das Land begleitet die Strategieentwicklung durch Dialogprozesse und Modellprojekte.
Anerkunng von Alltags- und Unterstützungsangeboten - Stellungnahme der Pflegestrukturplanung
Bei der Anerkennung von Unterstützungsangeboten fällt dem Landkreis Mainz-Bingen im Rahmen der regionalen Pflegestrukturplanung eine wichtige Rolle zu.
Für die erforderliche, befürwortende Stellungnahme der Kommune wenden Sie sich Anbieter per E-Mail (bslchrstnmnz-bngnd) an den Fachbereich 33a Soziales. Der Anforderung zur Stellungnahme der Pflegestrukturplanung mitzusenden, ist das Konzept mit den Antragsunterlagen der ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion).
Die jeweils zuständige Kommune für die Pflegestrukturplanung finden Sie hier auf der Seite des zuständigen Landesministeriums.
Kontakt
Weitere Informationen zu Einrichtungen aus dem sozialen Bereich finden Sie auch auf den folgenden Internetseiten.
Externe Links
Online-Suchportale der Pflegekassen
Pflegenavigator der AOK - Die Gesundheitskasse
Online Suchportale des Landes Rheinland-Pfalz