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10. Januar 2020

Mainz-Binger Schulen bis 2024 fit für die digitale Zukunft

Die Planungen für den Digitalpakt Schule laufen in Mainz-Bingen auf Hochtouren. Rund 6,6 Millionen Euro wird der Landkreis Mainz-Bingen bis 2024 investieren, um die Schulen fit für die digitale Zukunft zu machen.

Der Großteil des Geldes stammt vom Bund, rund 600.000 Euro muss der Kreis beitragen: „Im kommenden Jahr wollen wir zügig an die Arbeit gehen“, sagte der 1. Kreisbeigeordnete Steffen Wolf, für den das Thema Digitalisierung ganz oben auf der Liste steht: „Für mich ist das ein Herzensthema, ich halte das für enorm wichtig.“

Konkret bedeutet dies, dass alle weiterführenden Schulen und auch die Förderschulen spätestens in zwei Jahren mit einer Infrastruktur versehen sein werden, dank der sie Unterricht und schulisches Leben – je nach pädagogischem Konzept - mehr und mehr digitalisieren können. Der Fokus liegt dabei auf den technischen Voraussetzungen. Die reine flächendeckende Versorgung der Schüler mit Tablets ist durch den Pakt zunächst nicht gedeckt. Die Gesamtkosten für mobile Endgeräte dürfen maximal 20 Prozent oder 25.000 Euro je Schule betragen. Zuwendungszweck ist die Errichtung und Verbesserung digitaler technischer Infrastrukturen sowie Lehr-Lern-Infrastrukturen an Schulen. Aber dennoch sieht sich der Landkreis auch hier gefordert: Schon seit einigen Jahren werden Schulen auf Kosten des Kreises mit Endgeräten ausgestattet, wenn sie es denn wollen und ein schlüssiges Konzept vorlegen können, wie sie diese nutzen wollen. „Die Technik folgt der Pädagogik“, sagt Steffen Wolf hierzu. Aufdrängen wolle der Kreis niemandem etwas: „Wir als Schulträger stellen nur den technischen Rahmen.“

Wie es jetzt in den kommenden Jahren weitergeht in den Schulen, wird derzeit in einem Medienentwicklungsplan des Landkreises Mainz-Bingen erarbeitet. Einen Entwurf haben Steffen Wolf und der Leiter der Schul-IT, Christian Heinze, kürzlich Vertreterinnen und Vertretern der Schulen vorgestellt – und dabei viel Zustimmung erfahren. Jetzt geht es noch an die Feinjustierung und im 1. Quartal des kommenden Jahres werden die politischen Gremien des Kreises darüber diskutieren, ehe er schließlich in Kraft tritt. Im Zentrum des Planes steht einerseits die Frage, wohin der Kreis in Sachen Schul-IT möchte und andererseits, was auf diesem Weg noch alles wo erledigt werden muss.

Eine enge Abstimmung mit den Betroffenen ist Wolf und Heinze dabei wichtig: „Ich stehe in ständigem Kontakt mit den Schulen, habe alle besucht, bin oft vor Ort und lerne dabei viel über die unterschiedlichen Herangehensweisen“, erklärt Heinze. Denn die Schnelligkeit und Intensität, mit der die Digitalisierung vor Ort voranschreitet, ist von Schule zu Schule durchaus unterschiedlich. Der Kreisbeigeordnete findet das auch gut so: „Unsere Schullandschaft ist damit sehr vielfältig und bietet viele unterschiedliche Möglichkeiten an.“ Christian Heinze ergänzt: „Wir bieten allen unsere Unterstützung beim Schreiben der jeweiligen Medienkonzepte an, die als Grundlage für künftige Projekte dienen“, sagt der Schul-ITler. Zudem stehe ein vom Kreis beauftragter externer Berater bereit, der dabei auch seinen fachlichen Blick von außen mit einfließen lässt.

Die zunächst wichtigste Grundlage für die Schul-Digitalisierung wird dank eines zweiten großen Zukunftsprojektes geschaffen, mit dem der Kreis Anfang 2020 loslegen wird: dem Breitbandausbau. Hier werden bis 2022 rund 25 Millionen Euro investiert, um im Kreis die noch herrschenden sogenannten weißen Flecken, also die Langsamfahrstrecken auf der Datenautobahn, in Sachen Internetschnelligkeit ganz nach vorne zu katapultieren. In diesem Zusammenhang werden auch alle Schulen mit Glasfaserkabeln versorgt. Die Zeitpläne, in denen dies geschieht, werden derzeit erarbeitet. Start wird in den ersten Wochen des Jahres 2020 sein.

Für die Schulen sind dies alles gute Nachrichten, vor allem für jene, die in ihren Konzepten stark auf das digitale Thema setzen: Die Realschule plus in Nierstein und die Rochus-Realschule in Bingen zum Beispiel, die kürzlich vom Land mit dem Titel „Informatik-Profilschule“ ausgezeichnet wurden. Oder die beiden Nieder-Olmer Schulen, das Gymnasium und die Integrierte Gesamtschule, die beide seit Sommer den Titel Digitale Schule tragen. Und nicht zuletzt das Gymnasium in Nackenheim und die IGS in Sprendlingen, die seit einigen Jahren schon Pilotschulen im Kreis in Sachen Tablets und digitaler Unterricht sind.

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