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24. Juli 2023

Kreis will klimaneutrale Energiezelle werden

Der Landkreis Mainz-Bingen hat das Ziel, eine sicher mit Energie versorgte, klimaneutrale Energiezelle zu werden.

Energiezelle beschreibt eine Region, die sich im Notfall selbständig mit Strom versorgen kann und darüber hinaus zur Netzstabilität beiträgt. Diesem Vorhaben hat der Kreistag jetzt zugestimmt.

„Unser Ziel ist es, die Versorgungssicherheit in der Region mit eigenen Ressourcen zu gewährleisten – indem sämtliche Energie für Wärme, Mobilität, Kommunikation, Dienstleistungen und Produktion weitestgehend in unserer Region selbst bereitgestellt wird. Dies soll letztlich auch die lokale Wertschöpfung steigern“, beschreibt Landrätin Dorothea Schäfer das Vorhaben.

Landesförderung für Energiezelle

Das Land Rheinland-Pfalz fördert mit dem „Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) vielfältige Vorhaben der Kommunen. Der Mainz-Binger Kreistag hat nun beschlossen, die KIPKI-Fördermittel des Landes in Höhe von mehr als 3,1 Millionen Euro für das Projekt Energiezelle zu verwenden. Als Teil des Förderprogramms berät die Energieagentur Rheinland-Pfalz die Kommunen bei Auswahl und Förderfähigkeit der angedachten Projekte.

Die Projektidee entstand im Masterplanprozess des Landkreises Mainz-Bingen und wurde parallel dazu als eigenständiges Projekt weiterentwickelt. Initiatoren der Energiezelle sind das Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) Mainz-Bingen, die Transferstelle Bingen und die Energieeffektivität Community (EeC). Weitere Akteure sind bereits in das Projekt eingebunden, darunter die Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe (EDG), lokale Banken und die Community „1000 klimaneutrale Gebäude“. Für die Idee, die hinter der Energiezelle des Landkreises Mainz-Bingen steckt, sollen nun weitere Landkreise, die Stadt Mainz und via Energieagentur ganz Rheinland-Pfalz gewonnen werden.

Der Aufbau der Energiezelle soll in enger Kooperation mit Bürgerinnen und Bürgern, Politik und den ausführenden Organen des Staates, der Wirtschaft und der Wissenschaft erfolgen. Die Energiezelle hat den Anspruch eines beispielgebenden Pilotprojektes für andere Landkreise. „Mit der Implementierung einer Energiezelle im Landkreis Mainz-Bingen hat der Kreistag aus meiner Sicht ein zeitgemäßes und sehr innovatives Projekt beschlossen, dass auch für andere Gebietskörperschaften einen Leuchtturmcharakter haben könnte. Ich danke allen Beteiligten für die Erarbeitung dieses tollen, zukunftsweisenden Projektes“, sagt der zuständige Kreisbeigeordnete Steffen Wolf.

So wird Mainz-Bingen zur Energiezelle

Auf dem Weg zur Energiezelle sind verschiedene Vorhaben in sechs Schritten vorgesehen. Im ersten Schritt gilt es, Energie und damit auch Kosten zu „entschwenden“. Das bedeutet, die tatsächlichen Bedürfnisse für eine möglichst hohe Lebensqualität genau zu erkennen und diese mit dem kleinstmöglichen Aufwand zu decken, ohne Ressourcen zu verschwenden. Beispielsweise sollen im Industriebereich weniger effektive Betriebsprozesse vermieden werden. Zudem gilt es, einheimische Ressourcen wie Holz, Biomasse, Abwärme, Rest- und Abfallstoffe vollständig zu nutzen, sodass auf den Einsatz importierter fossiler Energieträger verzichtet werden kann.

Im zweiten Schritt geht es darum, Energie effektiv zu nutzen. So soll beispielsweise das Pilotprojekt „1000 klimaneutrale Gebäude“ aufzeigen, wie kleine Wohnbauten im Bestand klimaneutral gemacht werden können. Aufgabe des dritten Schrittes ist es, gezielt Stromverbraucher und Erzeuger miteinander zu vernetzen.

Im vierten Schritt gilt es, innovative Energiespeicher und -lager zu schaffen. Anschließend soll im fünften Schritt ein virtuelles Kraftwerk entstehen, das es ermöglicht, netzparallelbetriebene Notstromanlagen und andere Verbraucher einzubinden. So kann gezielt Energie bereitgestellt werden, um Engpässe beim Einspeisen regenerativer Energien zu decken. Schließlich hat der letzte Schritt zum Ziel, regenerativen Strom bereitzustellen: Hier soll der Höhenunterschied in Trinkwasser-Speichern genutzt werden, um eine innovative Stromversorgung zu etablieren.

Für die Projektinitiatoren – das UEBZ, die Transferstelle Bingen und EeC – stehen nun Gespräche mit potenziellen Kooperationspartnern an. Mehr Informationen zum Projekt Energiezelle gibt es bei Martina Schnitzler vom UEBZ unter schnitzler.martina@mainz-bingen.de