21. Februar 2023
Agroforsttag in der Kreisverwaltung
Es wird immer trockener und heißer: Dies wirkt sich auch auf Rheinhessens Landwirtschaft aus.
Wie man dem begegnen kann, darüber informierten und tauschten sich rund 80 Teilnehmende im Ingelheimer Kreistagssaal rege aus – darunter Winzer, Landwirte und Obstbauern. Ein Ergebnis: „Bewässerung ist pflanzbar“. Der sogenannte Agroforst, die gezielte Bepflanzung von Bäumen auf Ackerland in Kombination mit einer wasserleitenden Anbaustruktur, dem Keyline-Design, kann der Trockenheit entgegenwirken.
Kern dieser Methode ist es, sich verstärkt dem Schlüsselelement Wasser zu widmen. „Es ist wichtig, dass wir alle beginnen, uns dafür zu interessieren, wie Landwirtschaft funktioniert, was sie benötigt, was unsere Böden benötigen – insbesondere unter den sich verändernden Bedingungen“, so Landrätin Dorothea Schäfer bei der Begrüßung. Wie wichtig zudem das Pflanzen von Bäumen in diesem Zusammenhang ist, betonte die Beigeordnete der Stadt Ingelheim, Dr. Christiane Döll, in ihrer Rede.
„Es ist wichtig, dass wir alle beginnen, uns dafür zu interessieren, wie Landwirtschaft funktioniert, was sie benötigt, was unsere Böden benötigen – insbesondere unter den sich verändernden Bedingungen“, so Landrätin Dorothea Schäfer
Vorgestellt wurde das System dann von Diplom-Forstwirt Dr. Philipp Gerhardt, Gründer des Planungsbüros Baumfeldwirtschaft und der Deutschen Agroforst GmbH. Mit Agroforst könne über die Verdunstung bei der Photosynthese das Klima oberhalb des Ackers gekühlt und die Wolkenbildung beeinflusst werden. So entsteht auch Regen, der den Äckern zugutekommt. „Als ein europaweit gefragter Experte für Agroforstsysteme und Keyline-Wassermanagement ist Dr. Philipp Gerhardt für uns ein wichtiger Impulsgeber“, betonte der Kreisbeigeordnete Steffen Wolf.
Als ein europaweit gefragter Experte für Agroforstsysteme und Keyline-Wassermanagement ist Dr. Philipp Gerhardt für uns ein wichtiger Impulsgeber“, betonte der Kreisbeigeordnete Steffen Wolf.
Das Keyline – oder auch „Schlüssellinienkultur“ genannt – führe insbesondere dazu, dass Wasser aus Niederschlägen bestmöglich in der Fläche gespeichert und an die Pflanzen verteilt wird. Hauptbestandteil sind gezielte Bodenfurchen im Gefälle, also Linienstrukturen, die das Wasser zu trockeneren Stellen leiten.
Bei einem anschließenden gemeinsamen „Spaziergang“ im Freien machte Dr. Philipp Gerhardt darauf aufmerksam, wie Wasser am Straßenrand – das üblicherweise im Kanal landet – besser genutzt werden kann. Nämlich: Das Wasser könnte abgezweigt und in die Fläche zum Versickern gebracht werden mit dem Ziel, die Resilienz gegen die Trockenheit zu fördern.
Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam vom Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) des Landkreises Mainz-Bingen, der Stadt Ingelheim sowie der Stiftung Zukunftsland. Weitere Veranstaltungen sind bereits angedacht, unter anderem zum Thema Wassermanagement.
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