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13. März 2018

Die Vision ist, dass die Gleichberechtigung selbstverständlich wird

Den Auftakt machte 1990 Carola Meertens: Vor mittlerweile 28 Jahren wurde die Heidesheimerin zur ersten Frauenbeauftragten im Landkreis Mainz-Bingen bestellt. Ehrenamtlich: „Das war auch gut so, weil ich als Ehrenamtliche nicht weisungsgebunden war“, sagte Meertens. Sie konnte daher das tun, was sie im Sinne der Frauen für notwendig erachtete. Als Pionierin blickte sie bei der Feier zum silbernen Jubiläum der Mainz-Binger Gleichstellungsstelle – wie es später hieß - auf die Anfänge zurück.

v.l.n.r.: Landrätin Dorothea Schäfer, Manuela Hansel, Carola Meertens, Marianne Blum, Vanessa Kuschel, Karin Diehl.
v.l.n.r.: Landrätin Dorothea Schäfer, Manuela Hansel, Carola Meertens, Marianne Blum, Vanessa Kuschel, Karin Diehl.

Offiziell und hauptamtlich besetzt wurde das Amt 1992. Dass die Feier nun erst einige Monate nach dem eigentlichen Jubiläum über die Bühne ging, hatte organisatorische Gründe, informierte die aktuelle Gleichstellungsbeauftragte Manuela Hansel die rund 100 Gäste im Kreistagssaal.

Neben Meertens und Hansel standen Landrätin Dorothea Schäfer, die langjährige Mainz-Binger Gleichstellungsbeauftragte Karin Diehl und Vanessa Kuschel vom Frauennotruf in Mainz mit auf dem Podium. Allesamt waren sich einig: In den vergangenen 25 Jahren ist die Gesellschaft in der Frage der Gleichberechtigung zwar einige große Schritte weitergekommen. Aber wichtige Themen sind noch immer nicht gelöst oder tauchen immer wieder auf. Die Frage nach der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit zum Beispiel. Oder die Rückkehr in den Beruf nach der Familienphase: „Das war meine erste Aktion“, sagte Karin Diehl, die 1992 die erste hauptamtliche Stelleninhaberin war. Den Finger in offene Wunden legen, Themen setzen – das schätzte Diehl an ihrem Job: „Ich konnte immer frei arbeiten“, sagte sie. Dabei rief sie auch zum Beispiel die Unternehmerinnenmesse ins Leben, bei der sich bis heute Unternehmerinnen aus dem Landkreis präsentieren können.

Ebenfalls in der Erinnerung haften blieb der rote Teppich für Kommunalpolitikerinnen. Den hatten Karin Diehl und ihre Mitarbeiterinnen 2009 vor dem Kreishaus ausgerollt – für die damals aktuellen Kommunalpolitikerinnen und solche, die es werden wollten. „Das war eine tolle Aktion“, erinnerte sich Dorothea Schäfer, die ebenfalls über den Teppich schritt. Die Landrätin stellte bei der Feierstunde außerdem fest: „Ich bin froh, dass Frauen und Männer heute gleichberechtigt sein können.“ Damit sei schon viel erreicht, auch wenn es noch viel zu tun gebe, bis echte Gleichstellung geschafft sei. Für die Landrätin gilt dies nicht nur für das Verhältnis zwischen Frauen und Männern, sondern für alle Benachteiligungen. Im Mittelpunkt der Arbeit müsse stehen, dass am Ende alle Einzelpersonen oder Gruppen gleich behandelt würden.

Sie selbst habe bisher noch keine Probleme gehabt im Reigen der Landräte und Landrätinnen oder Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen. Ein gutes kollegiales Miteinander bestimme die Arbeit. Bemerkenswert sei, dass im vergangenen Jahr mit ihr zwei weitere Frauen die Spitzenposition in einem Landkreis erklommen haben: Bettina Dickes in Bad Kreuznach und Dr. Susanne Ganster in der Südwestpfalz: „Ich glaube, die Zeit war reif dafür.“

Der Wunsch für die Zukunft war bei den Frauen auf dem Podium ganz ähnlich: Karin Diehl hofft, dass man irgendwann keine Gleichstellungsstellen mehr benötigt. Aber davon sei die Gesellschaft noch weit entfernt: „Wir brauchen immer noch Anwältinnen für die Frauen.“ Manuela Hansel will, dass die Aufgaben, Jobs und Positionen künftig in erster Linie nach den jeweils passenden Kompetenzen vergeben werden. Ob jemand Mann oder Frau, jung oder alt ist, müsse völlig egal sein. Carola Meertens hofft auf mehr Frauen in Führungspositionen und Dorothea Schäfer darauf, dass die Gleichstellung einmal Selbstverständlichkeit ist. Vanessa Kuschel hatte aus ihrer beruflichen Perspektive beim Frauennotruf Mainz heraus eine spezielle Vision: Die sexualisierte Gewalt müsse aus der Tabuecke herausgeholt und dürfe nicht mehr bagatellisiert werden.

Moderiert wurde das Podium von Marianne Blum, die im Anschluss mit ihrer künstlerischen Kollegin Marina Gajda das Thema noch kabarettistisch aufarbeitet: Das Programm „Die Waffeln der Frau“ plädierte für die kompromisslose Bereitschaft, die Realität so zu sehen, wie sie ist: als einen wirklich guten Witz.

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