17. Juni 2024
Afrikanische Schweinepest
Der Fund eines mit der afrikanischen Schweinpest infizierten Wildschweins im hessischen Groß-Gerau hat auch Folgen für den Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz: Per Allgemeinverfügung wurde jetzt ein 15-Kilometer-Schutzradius rund um den Fundort gezogen. Die Verfügung gilt zunächst zwei Wochen und beinhaltet unter anderem ein Jagdverbot und strenge Hygienevorschriften für Schweinehalter.
Das hat der beim Kreis schnell eingerichtete Krisenstab unter Leitung von Landrätin Dorothea Schäfer und dem Beigeordneten für das Veterinäramt, Erwin Malkmus, beschlossen.
So dürfen keine Schweine in das betroffene Gebiet gebracht oder aus dem betroffenen Gebiet herausgebracht werden. Es gibt im Landkreis und in Mainz etwa 600 bis 700 Hausschweine. Die Amtstierärzte des Veterinäramtes werden diese Bestände in den nächsten Tagen besuchen und testen. Die in dem Schutzradius befindlichen Städte und Gemeinden Bodenheim, Gau-Bischofsheim, Harxheim, Lörzweiler, Nackenheim, Nierstein, Oppenheim, Mommenheim, Klein-Winternheim sowie das Mainzer Stadtgebiet liegen auf dieser Rheinseite und sind durch Warnschilder entsprechend gekennzeichnet. Dieses Gebiet wird nun intensiv abgesucht, unter anderem mit Drohnen und Wärmebildkameras, um herauszufinden, ob es infizierte Wildschweine trotz des seit Wochen andauernden Hochwassers auf diese Rheinseite geschafft haben. Die Kreisjägerschaft wurde von der Kreisverwaltung hierbei um ihre Mithilfe gebeten.
Aktuell ist im Kreis Mainz-Bingen und in Mainz noch kein infiziertes Schwein gefunden worden, weshalb auch die Landwirtschaft derzeit nicht von der Allgemeinverfügung betroffen ist. Demnach dürfen auch Landwirte, die ihre Felder in dem 15-Kilomter-Radius haben, ihren Betrieb normal weiterführen. Die kurz vor ihrem Start stehende Getreideernte ist nach derzeitigem Stand möglich. Wenn ein infiziertes Tier gefunden werden sollte, würden die Vorschriften angepasst.
Die Afrikanische Schweinepest ist für Wild- und Hausschweine tödlich, für andere Tiere und den Menschen ungefährlich. Auch der Verzehr von infiziertem Fleisch ist ungefährlich, spielt jedoch bei der Weiterverbreitung des Virus eine Rolle. Das ASP-Virus kann über verschiedene Wege von Schwein zu Schwein übertragen werden, hauptsächlich wird es über direkte Kontakte zwischen infizierten Tieren oder durch den Kontakt mit Ausscheidungen infizierter Tiere übertragen. Eine besondere Rolle spielen aber Lebensmittel, die aus infizierten Schweinen hergestellt wurden und von nicht-infizierten Tieren – etwa über achtlos weggeworfene Reste - aufgenommen werden können. Deshalb sollten Lebensmittelreste so entsorgt werden, dass sie für Wildschweine unerreichbar sind. Und: Hunde müssen dringend angeleint werden.
Hier geht es zur Allgemeinverfügung.
Weitere Infos zur Afrikanischen Schweinpest gibt es hier:
Afrikanische Schweinepest: Im Schutzgebiet ist Ruhe wichtig
Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen – Jäger durchsuchen die Region
Medienanfragen
Pressestelle
06132/787-1012
prssmnz-bngnd