19. Juni 2024
Afrikanische Schweinepest: Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen – Jäger durchsuchen die Region
Beim Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist auch die Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen.
Am vergangenen Wochenende ist im hessischen Landkreis Groß-Gerau ein infiziertes Wildschwein gefunden worden (wir berichteten). Um die Einschleppung der ASP in die Hausschweinebestände auf dieser Rheinseite zu verhindern und das Risiko der Weiterverschleppung der Seuche über Wildschweine zu minimieren, ist die Mithilfe der Bevölkerung gefragt. Ein wesentlicher Faktor ist, Wildschweine in ihrer natürlichen Umgebung zu halten und eine Beunruhigung, die zur natürlichen Fluchtreaktion führt, dringend zu vermeiden. Mit dem vor dem Menschen flüchtenden infizierten Wildschwein würde auch das Virus der Afrikanischen Schweinepest verschleppt. Deshalb bittet die Kreisverwaltung Mainz-Bingen alle Bürgerinnen und Bürger, auf Freizeit- und Badeaktivitäten im Bereich am Rhein zwischen Bodenheim und Guntersblum zu verzichten. Wer totes Wild findet, soll dies beim Veterinäramt melden.
Zudem beteiligt sich die Mainz-Binger Jägerschaft am Kampf gegen die Afrikanische Schweinpest (ASP): In den kommenden Tagen werden die Jäger den Landkreis bei der Überprüfung im Mainz-Binger Teil des 15-Kilometer Schutzradius unterstützen. Bei einem Treffen mit dem Veterinäramt und der Jagdbehörde in der Kreisverwaltung wurde jetzt die Vorgehensweise abgesteckt.
„Wir sind den Jägern in unserem Landkreis für ihre Hilfe überaus dankbar“, sagt Landrätin Dorothea Schäfer.
Auch der Beigeordnete für das Veterinäramt, Erwin Malkmus, ist dankbar: „Die Expertise, wo sich Wildschweine aufhalten und wo es Sinn macht, nach toten Tieren zu suchen, haben die Jäger. Daher ist es für uns sehr wichtig, dass wir hier zusammenarbeiten.“
Konkret wird sich die Suche zunächst auf die Rheinfront im Bereich zwischen Bodenheim und Guntersblum konzentrieren. Dort befinden sich nach Aussage der Jäger die größten Populationen von Wildschweinen. Die betreffenden Bereiche werden zunächst mit Drohnen und Wärmebildkameras abgesucht um Wildschweinrotten zu lokalisieren und Veränderungen zu dokumentieren. Anschließend werden Trupps mit sogenannten Kadaverhunden zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach toten Tieren suchen. Wird sogenanntes Fallwild gefunden, wird es getestet und separat entsorgt.
Die Betriebe, die im Landkreis Mainz-Bingen Hausschweine halten, sind mittlerweile vom Veterinäramt überprüft. Hier gibt es keine Fälle und auch die Hygienevorschriften werden überall eingehalten.
Die ASP ist eine virusbedingte Erkrankung der Haus- und Wildschweine, die für den Menschen ungefährlich ist. Der Erreger ist hochansteckend und führt in der Regel zum Tod des infizierten Tieres. Leider ist das Virus so widerstandsfähig, dass es zum Beispiel auch im Reifenprofil von Fahrzeugen oder an Kleidung oder Schuhen haften bleibt und auf diese Weise sehr schnell und sehr weit verschleppt werden kann. Ein weiteres Risiko stellen Lebensmittel aus nicht durcherhitztem Fleisch von infizierten Tieren dar (zum Beispiel Salami oder Rohschinken). Die Gefahr einer Verschleppung des Virus in freie Regionen und Bestände ist aktuell sehr hoch und die Folgen betreffen uns gerade in vollem Umfang.
Weitere Infos zur Afrikanischen Schweinpest gibt es hier:
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Im Schutzgebiet ist Ruhe wichtig
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