30. August 2024
Afrikanische Schweinepest: Weiterer Zaun am Rhein wird gebaut
Der Elektrozaun bei Oppenheim wird erweitert und muss nach mutwilliger Zerstörung teilweise repariert werden. Den Verursachern drohen hohe Strafen. Und wenn die Seuche weiter wütet, bleiben die Einschränkungen länger bestehen.
Der Zaunbau geht weiter: Um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen, werden in den nächsten Tagen weitere 18 Kilometer Elektrozaun gestellt – zunächst am Rhein zwischen Oppenheim und Guntersblum. Zusätzlich wird der Zaun jetzt hinter Guntersblum, an der Grenze zwischen den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms, weiter bis zur B9 gezogen.
„Zum einen müssen wir den Zulauf aus und in die Schwarzwildeinstände auf der gegenüberliegenden Seite in Hessen unterbinden, zum anderen wollen wir damit verhindern, dass die Wildschweine aus dem Kerngebiet im Kreis Mainz-Bingen in das Kerngebiet um das Naturschutzgebiet Altrhein und zurück wandern können und erreichen, dass die Populationen unter sich bleiben“, sagte der Leiter des Veterinäramtes des Landkreises Mainz-Bingen, Dr. Markus Wacker.
Das Virus bleibe so in den begrenzten Bereichen und es komme idealerweise zu keinem Austausch inklusive ständiger Neuansteckungen.
Der Zaun am Rhein wird entlang des Leinpfades gebaut. Offen zugänglich bleiben weiterhin das Strandbad und der Campingplatz im Oppenheimer Wäldchen. Zudem gibt es zwischen Dienheim und Ludwigshöhe und ungefähr in Höhe Guntersblum zwei Tore als Durchlässe für notwendige Wartungsarbeiten am Rheinufer. Es wird gekennzeichnet, in welcher Richtung das nächste Tor zu finden ist. Die Landwirte, die in dem betreffenden Gebiet Ackerflächen bewirtschaften, sind angeschrieben worden.
„Selbstverständlich werden wir sicherstellen, dass die Landwirte auch weiterhin trotz des Zauns auf ihre Felder kommen, jedoch wird der ein oder andere Kilometer Umweg unvermeidbar sein. Hierfür bitten wir um Verständnis“, sagte der Veterinäramtsleiter.
Die Zahl der gefundenen Wildschweinkadaver liegt seit einiger Zeit konstant bei 29. In den nächsten Tagen steht aber wieder eine größere Suche mit Kadaversuchhunden an. „Wir haben nun seit einiger Zeit weder Kadaver noch bei der Drohnensuche lebende Wildschweine entdeckt“, sagte der Beigeordnete des Landkreises, Erwin Malkmus. Das zeige, dass der Zaun Wildschweine im Wäldchen aufhalte. Dies sei zunächst einmal ein gutes Zeichen. Umso wichtiger sei jetzt der erweiterte Zaunbau, damit die Tiere bleiben, wo sie sind.
„Das setzt aber auch voraus, dass der Zaun seine Funktion erfüllen kann und nicht mutwillig zerstört, eingerissen oder beschädigt wird. Es muss jedem klar sein, dass wir alle mit weiteren Einschränkungen über einen längeren Zeitraum und in größeren Bereichen rechnen müssen, wenn wenige Uneinsichtige die Bekämpfung sabotieren und Zaun oder Absperrgitter zerstören, wegräumen oder umfahren und die Leinenpflicht oder Betretungsverbote missachten“, sagte Erwin Malkmus.