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01. Juli 2020

Großer Einsatz gegen die Corona-Krise

Hinter der Kreisverwaltung Mainz-Bingen liegen turbulente Monate: Die Corona-Pandemie und deren Bewältigung haben die Belegschaft gefordert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zeitweise in anderen Bereichen eingesetzt worden, um die Krise zu bewältigen, Ressourcen wurden gebunden. Wie sich die Arbeit veränderte und welche Anforderungen zum Teil zu bewältigen waren, verdeutlichte auch die Aktion „Unsere Köpfe hinter der Krise“, die in den vergangenen Wochen auf dem Facebook-Kanal der Kreisverwaltung lief und die heute ihren Abschluss findet.

Unsere Köpfe hinter der Krise
Unsere Köpfe hinter der Krise

„Mit viel Engagement und enormem Einsatz haben wir die Krise bisher gut in den Griff bekommen“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer. Vor allem das Gesundheitsamt stand dabei im Mittelpunkt, dessen Fokus viele Wochen lang auf den positiven Corona-Fällen, der Nachverfolgung der Kontakte und der Unterbrechung der Infektionsketten lag. Mehr als 2000 Überstunden wurden hier geleistet: „Ein außerordentlicher Einsatz der Belegschaft“, zollte die Landrätin ihren Dank und Respekt.

Besonders wichtig ist es Dorothea Schäfer auch, dass trotz der widrigen Umstände immer alle Sozialleistungen des Kreises rechtzeitig ausgezahlt wurden: „Darauf konnten sich unsere Bürgerinnen und Bürger stets verlassen.“ Darunter sind essentielle Leistungen wie die Grundsicherung des Jobcenters und des Fachbereichs Soziale Hilfen für Personen, die dauerhaft erwerbsgemindert sind sowie Leistungen für Bildung und Teilhabe. Aber auch Leistungen der Pflege, Eingliederungshilfen und Hilfen, die im Bereich der Abteilung Soziale Sonderaufgaben angesiedelt sind wie Wohngeld, BAföG, Blindenhilfe, Leistungen an Träger und Institutionen wurden unter großem Einsatz ununterbrochen bearbeitet und ausgezahlt.

Im Jobcenter gab es in den vergangenen Monaten viele Neuanträge: Waren vor der Corona-Krise noch etwa 4350 Bedarfsgemeinschaften von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters zu bearbeiten, so waren es Mitte Juni bereits 4847, teilte die Leiterin Gudrun Schuh mit. Die zuständige 2. Kreisbeigeordnete Ursula Hartmann-Graham dazu: „Die Corona-Pandemie hat uns im Jobcenter vor bislang unbekannte Herausforderungen gestellt. Innerhalb kürzester Zeit mussten Arbeitsabläufe umstrukturiert und zeitgleich eine große Anzahl von Neuanträgen bearbeitet werden. Unser Fokus lag dabei immer auf der Auszahlung von Leistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger. Ich freue mich, dass uns das dank unserer engagierten Mitarbeiter gut gelungen ist." Und auch die persönlichen Erstgespräche, die seit Anfang Mai wieder in den Terminplänen stehen, konnten sichergestellt werden. Zuvor lief vieles über Telefon oder, wie etwa die Gespräche mit den Trägern, über Videokonferenzen.

Reibungslos lief auch die Zusammenarbeit von Jobcenter und Kreisvolkshochschule (kvhs): Bereits in der zweiten Woche des Shutdowns wurde bei der kvhs die Lernförderung im Rahmen von Bildung und Teilhabe umgestellt und die Möglichkeit eröffnet, die Förderung auf Online-Basis anzubieten. Mehr als 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit einem Anspruch auf Förderung haben kurzfristig von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Unterstützung gab es von den Schulsozialarbeiterinnen und aus den Schulsekretariaten, um die Verbindung zu den Eltern herzustellen und das Einverständnis einzuholen. 

Die kvhs hat zudem auch ihre Schulabschlusskurse online angeboten. Damit alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen hatten, auch wenn sie nicht über die entsprechenden Endgeräte verfügen, lieh ihnen die Volkshochschule diese aus. Für die Integration ein wichtiger Punkt: „80 Prozent der Teilnehmenden in den Kursen zum Nachholen von Schulabschlüssen in der kvhs haben einen Migrationshintergrund“, sagte die Leiterin der Kreisvolkshochschule Monika Nickels. „Im Kurs zur Qualifizierung von Altenpflegehelferinnen haben wir ebenfalls die entsprechenden Endgeräte ausgeliehen, so dass die Teilnehmerinnen auch diesen Kurs abschließen konnten.“

Für die Sommerferien hat die kvhs weitere Projekte geplant. Zur Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenz von Kindern von der 1. bis zur 6. Klasse wird es im Landkreis 40 Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen geben – finanziert vom Landkreis, vom Land Rheinland-Pfalz und vom Bund. Das Finanzvolumen beträgt mehr als 500.000 Euro.

Positiv fällt das Resümee von Stefanie Hitzges, Abteilungsleiterin für den Bereich Soziale Sonderaufgaben, aus. „Der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern in der Phase ohne Publikumsverkehr hat gut geklappt“, betont sie. Während des Lockdowns gab es vermehrt Anfragen für die Bereiche Wohngeld und BAföG. „Beispielsweise hat sich die finanzielle Situation vieler Studentinnen und Studenten aufgrund der Pandemie verändert. Bei Bedarf musste das BAföG an die neue Situation individuell angepasst werden“, erläuterte Hitzges.

Für die Sozialen Dienste, wie beispielsweise den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) galt, dass Familien nur in Notfällen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgesucht wurden. Der Kontakt wurde oftmals telefonisch aufrechterhalten. Es gab vermehrt inhaltliche Rückfragen zur Betreuung beziehungsweise Notbetreuung von Kindern in Kindertagesstätten. Hier war das Jugendamt vielfach vermittelnd zwischen Trägern und Eltern tätig. 

Große Änderungen gab es vor allem im Bereich Schulsozialarbeit – die bei geschlossenen Schulen in großen Teilen vom Home-Office aus wahrgenommen wurde. Konkret fanden statt: Beratungen via Telefon mit Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern, „vor allem mit denjenigen, die schon vorher in der Beratung waren. In der Anfangsphase kamen nur wenige neue hinzu, was sich dann aber ab dem Zeitpunkt der Schulteilöffnung änderte“, sagte Fachbereichsleiterin Kerstin Steuerwald. Wo es technisch möglich war, gab es auch Video-Beratungen, in einigen Fällen wurden die Kinder und Jugendlichen besucht – Balkongespräche oder Spazierganggespräche sorgten für den richtigen Ausgleich zwischen Distanz und Nähe. 

Und wenn es doch Probleme im psychosozialen Bereich gab: Auf der Corona-Sonderseite der Homepage der Kreisverwaltung unter www.mainz-bingen.de gibt es einen Punkt "Psychosoziale Beratungsangebote": „Damit möglichst viele Beratungsangebote für die Menschen einfach zu finden sind“, sagte Kerstin Steuerwald, die diesen Menüpunkt gemeinsam mit dem psychosozialen Dienst auf dem aktuellen Stand hält.

Mitten im Krisengeschehen standen in den vergangenen Monaten vor allem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Sicherheit und Ordnung. Dabei war die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Ebenen besonders wichtig: Im Rahmen der Amtshilfe arbeiten die Kreisordnungsbehörde, die kommunalen Ordnungsämter, Lebensmittelkontrolleure sowie die Polizei Hand in Hand zusammen und überprüften, ob die Vorschriften aus der jeweils aktuellen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes umgesetzt und eingehalten wurden. Das gilt sowohl für Betriebe, Restaurants und Sportstätten als auch für die Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Raum. „Die Zusammenarbeit war außerordentlich wichtig und lief bisher überwiegend sehr gut, was sich gerade kürzlich bei einem Treffen der Bürgermeister und der Polizei im Kreishaus erwiesen hat“, sagte die Landrätin. Die Katastrophenschützer waren ein ganz wichtiger Pfeiler bei der Beschaffung von Material und der Koordination der Stabsarbeit.

Wo kann ich eine Förderung beantragen? Darf ich mein Sonnenstudio wieder öffnen? Unter welchen Bedingungen ist das möglich, welche Hygienevorschriften gilt es zu beachten? Mit diesen und weiteren Fragen der im Landkreis ansässigen Unternehmen hat sich das Büro für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung in den vergangenen Wochen beschäftigt. „Die Vorschriften aus der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes sind für die Unternehmerinnen und Unternehmer oft erschlagend. Die Vorschriften ändern sich permanent und haben je nach Firmenart eine unterschiedliche Bedeutung“, beschreibt Angela Schneider-Braun, Leiterin des Wirtschaftsbüros, die Situation. „Hier haben wir die Unternehmen mit Basis-Informationen versorgt und vermitteln bei Bedarf an die entsprechenden zuständigen Stellen.“
Damit die Arbeit von zu Hause oder etwa per Videokonferenzen reibungslos funktionierte, kam der EDV-Abteilung eine zentrale Rolle zu. Stephan Lenhard und Team legten in einer Mammutaufgabe in kurzer Zeit die Strukturen für das Arbeiten im Home-Office. In der Hochphase der Corona-Pandemie war der Präsenzbetrieb in der Verwaltung stark heruntergefahren – 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten von zu Hause aus. Geräte und Software mussten bereitgestellt und auch betreut werden – besonders unter dem Aspekt der Datensicherheit eine große Herausforderung. Gleichzeitig wurde in kürzester Zeit das Fachverfahren für die Pandemiemeldungen, sowie Krankheitsverläufe und Quarantäneverwaltung evaluiert, beschafft und installiert, inklusive der technischen Bereitstellung von Videokonferenzschulungen des neuen Verfahrens für die beteiligten Ärzte und Ärztinnen sowie Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter.

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