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29. November 2019

DAK-Gesundheitsreport 2019: steigende Tendenz beim Krankenstand im Landkreis

Der Krankenstand in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen ist 2018 leicht gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen um 0,4 Prozentpunk-te zu. Mit 4,4 Prozent gab es in der Region einen etwas niedrigeren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,5 Prozent). Das zeigt der DAK-Gesundheitsreport, welchen Steffen Kilian (DAK-Gesundheit Ingelheim) im Ingelheimer Kreishaus vorstellte.

Steffen Kilian (4.v.l.) präsentiert den DAK-Gesundheitsreport 2019. Mit dabei v.l.n.r.: Stefanie Hitzges (KV Mainz-Bingen), Sandra Helms (LZG), Krisztina Weber (KV Mainz-Bingen), Dr. Dietmar Hoffmann (Leiter Gesundheitsamt), Gudrun Schuh (Jobcenter Mainz-Bingen).

Außerdem stellte Sandra Helms von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) Präventionsprojekte für erwerbslose Menschen vor, welche die LZG im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen im Landkreis Mainz-Bingen anbietet. Für medizinische Fragen rund um das Thema Sucht, welches der diesjährige Schwerpunkt des Gesundheitsreportes war, stand der Leiter des Mainz-Binger Gesundheitswesens, Dr. Dietmar Hoffmann, mit Infos zur Seite.

Laut dem DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeit-nehmern 44 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Rheinland-Pfalz wurde mit 5,4 Prozent in den Landkreisen Birkenfeld und Kusel verzeichnet, der niedrigste mit 3,9 Prozent in Neustadt. „Mit unseren Analysen zum Krankenstand im Landkreis Mainz-Bingen setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe“, sagte Steffen Kilian, Chef der DAK-Gesundheit in Ingelheim.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für die Landeshauptstadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Die Fehltage bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen stiegen um 13 Prozent und damit am stärksten von allen Diagnosen in der Region an. Sie rangierten auf Platz eins der häufigsten Krankheitsverursacher und lagen etwas über dem Landesschnitt. Beinahe jeder vierte Ausfalltag hatte demnach Rückenschmerzen oder Ähnliches als Ursache. Atemwegserkrankungen wie beispielsweise Bronchitis wurden als zweithäufigste Beschwerden aufgeführt. Hier wurde ein Anstieg um sechs Prozent verzeichnet. Ihr Anteil am gesamten Krankenstand in der Region beträgt mittlerweile rund 17 Prozent. Bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände gab es ein Plus von drei Prozent.

Hunderttausende Rheinland-Pfälzer haben ein Suchtproblem

„Sucht, wie auch immer sich diese äußert, ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. Wir wollen eine breite und offene Debatte anstoßen. Wir müssen hinsehen, hinhören und handeln, um Betroffene nicht allein zu lassen. Ist es Genuss, Gewohnheit oder bereits Sucht?“, so die Kreisbeigeordnete Ursula Hartmann-Graham bei der Vorstel-lung des Sonderberichtes zu Suchterkrankungen. Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Sucht 4.0– Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt“, wie viele Erwerbstätige im Südwesten mit gra-vierenden Problemen durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele zu kämpfen haben. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mit-glieder der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz aus – flankiert von Analysen der am-bulanten und stationären Versorgung. Eine repräsentative Befragung von 5600 Be-schäftigten sowie eine Expertenbefragung geben Aufschluss über die Verbreitung und den Umgang mit den verschiedenen Suchtmitteln und Verhaltensweisen. Das Fazit: Hunderttausende Beschäftigte in Rheinland-Pfalz haben ein Suchtproblem. Konkret bedeutet das: 184 000 Arbeitnehmer zeigen einen riskanten Alkoholkonsum – das ist jeder zehnte Beschäftigte. 19,3 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande sind zigarettenabhängig. Erstmals untersucht der DAK-Report das Thema Computerspiel-sucht in der Arbeitswelt. Ergebnis: Rund 120 000 Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz zeigen ein riskantes Nutzungsverhalten. „Grundsätzlich stellt jeder Bruch in der eige-nen Lebensbiographie ein Risiko für eine Erkrankung dar“, so Sandra Helms von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG).

Laut DAK-Gesundheitsreport 2019 haben Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz mit Hin-weisen auf eine so genannte Substanzstörung deutlich mehr Fehltage im Job als ihre Kollegen ohne auffällige Probleme. Der Krankenstand der Betroffenen ist mit acht Prozent mehr als doppelt so hoch. Sie fehlen aber nicht nur im Job, weil sie wegen ihrer Suchtproblematik krankgeschrieben werden. Vielmehr zeigen sich bei ihnen in allen Diagnosegruppen mehr Fehltage. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den psychischen Leiden. Hier sind es 3,6-mal so viele Fehltage. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen gibt es ein Plus von rund 90 Prozent und damit fast doppelt so viele Ausfalltage, bei Atemwegserkrankungen sind es 49 Prozent. Ins-gesamt ergibt eine Hochrechnung der Studienergebnisse unter den Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz 356 000 abhängige Raucher, 18 000 erfüllen die Kriterien einer Internet Gaming Disorder (Computerspielsucht), rund 7000 Erwerbstätige sind alkoholabhängig.

Alkohol: 184 000 Arbeitnehmer trinken riskant

Der Großteil der direkten Krankmeldungen bei Suchtproblemen ist in Rheinland-Pfalz auf Alkohol zurückzuführen (58 Prozent). Laut Studie der DAK-Gesundheit haben zehn Prozent der Arbeitnehmer hierzulande einen riskanten Alkoholkonsum. Bei Männern beginnt das beispielsweise bei täglich mehr als zwei 0,3 Liter-Gläsern Bier, bei Frauen schon bei einem 0,3 Liter-Glas Bier pro Tag. Mit ihrem Trinkverhalten setzen sich rund 184 000 Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz Risiken aus, krank oder abhängig zu werden. „Keine Droge verursacht so umfangreiche soziale und gesundheitliche Schäden in der Gesellschaft wie Alkohol. Das riskante Trinken bleibt daher ein zentrales Problem im Land, das auch gravierende Folgen in der Arbeitswelt hat“, erklärte Dr. Dietmar Hoffmann, Leiter des Gesundheitswesens Mainz-Bingen. Beim Thema Alkoholprävention fehlen auch in Rheinland-Pfalz flächendeckende und wirk-same Angebote. Die DAK-Gesundheit schließt diese Versorgungslücke ab sofort mit einem neuen kostenlosen Online-Selbsthilfeprogramm bei Alkoholproblemen. Eine Anmeldung ist auf www.dak.de/vorvida möglich.

120 000 Beschäftigte in Rheinland-Pfalz spielen riskant am Computer

Erstmals untersucht der Report auch das Thema Gaming und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Demnach spielt die Hälfte der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz Computerspiele. 6,5 Prozent der Erwerbstätigen gelten als riskante Gamer. Das heißt: 120 000 Beschäftigte zeigen auffälliges Nutzungsverhalten. Vor allem junge Beschäftigte zwischen 18 und 29 Jahren sind laut DAK-Report riskante Computerspie-ler (11,6 Prozent). Jeder zwölfte Mitarbeiter mit riskantem Spielverhalten gab bei der Analyse an, in den letzten drei Monaten wegen des Spielens abgelenkt oder unkonzentriert bei der Arbeit gewesen zu sein. Von den Erwerbstätigen mit einer Computerspielsucht war es sogar jeder Dritte (34,1 Prozent).

Rauchen und Dampfen ist verbreitetste Sucht

Das Rauchen von Zigaretten ist laut DAK-Report in Rheinland-Pfalz die verbreitetste Sucht, die auch die Arbeitswelt betrifft. 19,3 Prozent der Erwerbstätigen sind zigaret-tenabhängig. Unter den jungen Erwerbstätigen zwischen 18 und 29 Jahren gibt es mit 16,3 Prozent den geringsten Anteil. Bei den 60- bis 65-jährigen Berufstätigen raucht fast jeder Vierte (23,7 Prozent). Etwa jeder zweite Raucher raucht auch während seiner Arbeitszeit, also außerhalb der Arbeitspausen.

Derzeit dampfen fast sechs Prozent der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz E-Zigarette. Raucher von E-Zigaretten greifen oft parallel zur herkömmlichen Zigarette, belegt der DAK-Report. Dampfer finden sich deshalb fast ausschließlich unter Rauchern und Ex-Rauchern.

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