31. Januar 2024
Nieder-Olmer Kreuzhof wird Ende Februar bezogen – Breites Netzwerk zur Betreuung
Voraussichtlich Ende Februar werden die ersten geflüchteten Familien in den Nieder-Olmer Kreuzhof einziehen. Das sagte Almut Schultheiß-Lehn, die als zweite Beigeordnete beim Landkreis für die Unterbringung der vom Land zugewiesenen Flüchtlinge zuständig ist.
„Ich freue mich sehr darüber, dass wir mittlerweile ein breites Netzwerk an Haupt- und Ehrenamtlichen geknüpft haben, um die Menschen, die in der Not zu uns gekommen sind, gut betreuen zu können. Hier in Nieder-Olm begegnet uns ein sehr starkes ehrenamtliches Engagement, um die Geflüchteten bei der Integration zu unterstützen.“
In Gesprächen mit den beiden Kirchengemeinden, der Initiative „Leben teilen“ mit Brotkorb und Kleiderkammer, dem örtlichen Gewerbe, der Stadt und der Verbandsgemeinde Nieder-Olm sowie der örtlichen Volkshochschule wurden daher bereits viele Möglichkeiten und Ideen ausgetauscht: „Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der wir auf die Unterstützung der örtlichen Gruppen angewiesen sind“, sagte die Beigeordnete. Wichtig ist dabei, die Begegnung der Bewohner des Kreuzhofes mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zu fördern – zum Beispiel durch gemeinsame Kochabende, Vorlesenachmittage mit Kindern, Hausaufgabenhilfe, Café-Treffs vor Ort. Einen ersten Termin vorab gibt es bereits: Am Montag, 26. Februar, 16 bis 18 Uhr, sind Interessierte in den Kreuzhof eingeladen, um sich in den dann fertigen Räumlichkeiten umzuschauen. Neben den Verantwortlichen der Kreisverwaltung werden an diesem Tag auch Ehrenamtliche, Gewerbe und Kreisvolkshochschule dabei sein. In Zusammenarbeit mit dem Gewerbetreff Nieder-Olm gibt es zudem noch einen gemeinsamen Termin mit Gewerbetreibenden, die niederschwellige Arbeit anbieten können.
Nach und nach werden die geflüchteten Menschen in den Kreuzhof ziehen: „Das wird auf keinen Fall so sein, dass die Räume hier auf einen Schlag belegt sind“, sagte Almut Schultheiß-Lehn. Wer am Ende dort wohnen wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Der Landkreis ist dabei auf die Zuweisungen angewiesen, die vom Land geschickt werden: „Es wird am Ende eine Durchmischung sein, wir werden Familien hier unterbringen, aber auch Alleinreisende werden wir hier unterbringen müssen. Wir haben keinen Einfluss darauf, wen uns das Land zuweist.“ Im Höchstfall ist im Kreuzhof Platz für 120 Menschen.
Derzeit richtet der Bauhof des Landkreises die Räumlichkeiten her, bringt Betten und Schränke vorbei, richtet die Küchen ein. Denn die Bewohner sollen sich selbst versorgen, einkaufen gehen und am Ende selbst den Putzdienst übernehmen. Um das Ankommen in der neuen Umgebung zu erleichtern, gibt es eine täglich anwesende sozialpädagogische Betreuung, gewährleistet durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie zunächst der Unterstützung einer caritativen Einrichtung, wie beispielsweise den Maltesern. Zudem gibt es einen Security-Dienst, der für die Sicherheit des Geländes sorgen wird. Im Außenbereich wird es Sportmöglichkeiten geben, eine Spielplätze für die Kinder ist geplant, Tischtennisplatten wurden bereits avisiert und die Vereine sollen eingebunden werden.
Wichtig für die schutzsuchenden Menschen ist aus Sicht der Kreisverwaltung und dem Ehrenamtsnetzwerk der Erwerb der Sprache sowie eine schnelle Integration im Berufsleben. Hier bietet die Kreisvolkshochschule Sprachkurse direkt im Kreuzhof an. Da diese aber von Bund und Land bezahlt werden und daher zunächst für die einzelnen Personen jeweils Anträge gestellt werden müssen, wird auch über ein kurzfristigeres Angebot über Spenden und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nachgedacht. Um den Ehrenamtlichen eine Anlaufstelle zu bieten, startet der Landkreis am 1. Februar sein Integrationsbüro, das in Sachen ehrenamtlicher Unterstützung koordinierend für den Kreuzhof, aber auch für die anderen Unterkünfte im Landkreis tätig sein wird.