22. Mai 2023
Guck mal da! Der Segelfalter
Für viele fliegende, krabbelnde oder schwimmende Tierarten bietet der Landkreis Mainz-Bingen den idealen Lebensraum. Wer genau hinsieht, begegnet vielen von ihnen beim täglichen Spaziergang. Bei anderen muss man schon ein wenig genauer hinschauen. So zum Beispiel beim Segelfalter.
Zu finden ist die Schmetterlingsart an Orten, an denen es sonnig und warm ist, wie in trockenen Brachflächen, Felshängen oder an Weinbergen. Gerade wenn dort Futterpflanzen, wie Schlehe, Weißdorn, Liguster oder Lavendel wachsen, fühlt sich der Segelfalter rundum wohl. So ist er in Europa vor allem in südlichen Ländern wie Frankreich oder Italien vertreten. Doch auch das Mittelrheintal sowie das Mosel- und Nahetal bieten ideale Lebensräume. In Bingen gibt es sogar einen Segelfalterpfad, auf dem man das Vorkommen der Schmetterlinge beobachten kann. Der Pfad beginnt im Morschfeldweg am Stefan-George-Gymnasium in Bingen und führt zum Kaiser-Friedrich-Turm.
Auch wenn der Segelfalter im Landkreis Mainz-Bingen öfter vorkommt, ist er deutschlandweit eher selten vorzufinden und in vielen Regionen aufgrund des Klimawandels oder Flächenbewirtschaftung bereits verschwunden. Deshalb gilt er in Deutschland als besonders geschützt und steht auf der Roten Liste der stark gefährdeten Tiere.
Der Segelfalter gilt in Europa als einer der schönsten Tagfalter. Er hat eine Flügelspannweite von 60 bis 80 Millimetern und kann bis zu 45 Millimeter lang werden. Die Weibchen sind für gewöhnlich größer als die Männchen. Die Farbe der Flügel ist hellgelb bis cremefarben, darauf finden sich einige schwarze Streifen sowie blaue und orangefarbene Punkte. Grün sind dagegen die Raupen des Segelfalters. Ihr Körperbau erinnert an Asseln. Junge Raupen sind hingegen eher schwarz. Wenn sich die Raupen bedroht fühlen, bewegen sie sich ruckartig und können zudem eine orange gefärbte Nackengabel ausstülpen. Dabei wird ein für die Fressfeinde abschreckender Geruch verströmt.
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